Die Volksstimme-Artikel vom 02. und 03.09.2015 sagt eigentlich alles: Das Arbeitsklima im Rathaus ist auf einem Tiefpunkt angekommen. Es ist schon sehr aufschlussreich, die Details zu lesen, darüber nachzudenken, dass es hier um eine kompetente Verwaltung für den Bürger geht, und dann noch an die Selbstreinigungskräfte zu glauben. Wird hier eine gut funktionierende Verwaltung kaputt gemacht?
Dazu schreibt der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Joachim Hoeft einen Leserbrief an die Volksstimme:
Eigentlich war alles vorher zu sehen: Beim Wahlkampf um das Bürgermeisteramt im Frühjahr war immer wieder zu hören, dass der neue Bürgermeister oder die neue Bürgermeisterin die schwierige Aufgabe vor sich hat, eine besonnene, konstruktive und sachbezogene Zusammenarbeit mit dem Stadtrat wieder herzustellen. Vertrauen zwischen Bürgermeister, Verwaltung und Stadtrat muss wieder ins Rathaus einziehen. Als Bürgermeisterkandidat war mir klar, dass dies eine Mammutaufgabe ist, der man sich ganz bewusst stellen muss.
Dass dies mit Frau Blenkle eher unwahrscheinlich ist, vermuteten schon damals viele. Und doch wurde sie mehrheitlich von der Haldensleber Bevölkerung gewählt. Sie kann nicht ausgleichen, nicht sachlich und nüchtern argumentieren, nicht diplomatisch handeln und nicht über längere Zeiträume planen. Das alles wäre aber zum Nutzen der Stadt Haldensleben und ihrer Bürger notwendig.
Die berühmten "100 Tage" stehen jedem Neugewählten zu, auch Frau Blenkle. In dieser Zeit erwarten wir Bürger, dass sie sich mit der neuen Aufgabe vertraut macht, die Verwaltung und ihre Mitarbeiter kennenlernt, den Stadtrat durch Gespräche für sich einnimmt und "Verwaltung lernt". (Eine öffentliche Verwaltung ist aus gutem Grund eben kein Wirtschaftsunternehmen.) Erst dann beginnt die neue Arbeit, vom Stadtrat kontrolliert.
Frau Blenkle hat bereits nach zwei Monaten einen Scherbenhaufen produziert, der aus meiner Sicht von ihr nicht wieder weggeräumt werden kann.